Immer ein Weg - Marion Bleckenwegner

Schmerztherapie


Schmerzwahrnehmung ist nicht nur abhängig von Art und Intensität eines Auslösers sondern Ergebnis biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren. D.h. die Schmerzintensität hängt auch davon ab, wie unser Körper Schmerzreize verarbeitet, wie wir diese Reize psychisch/mental bewerten und welche Bearbeitungsstrategien uns zur Verfügugn stehen sowie von Reaktion und Umgang mit Schmerzgeschehen in unserem sozialen Umfeld. So kann es sein, dass jemand mit eindeutigem körperlichem Befund kaum oder überraschend wenig Schmerz wahrnimmt und jemand anderes mit deutlich weniger körperlicher Grundlage deutlich mehr Schmerz empfindet.
Hinzu kommt, dass akuter Schmerz und chronischer Schmerz im Gehirn anders verarbeitet wird. Während bei akutem Schmerzgeschehen in Interaktion zwischen Schmerzregion und Gehirn schmerzhemmende Vorgänge möglich sind, findet chronisches Schmerzerleben hauptsächlich im Gehirn statt und die schmerzhemmende Wirkung bleibt aus.

Schmerztherapeutische Ansätze kommen zum Teil aus der Verhaltenstherapie (z.B. Suche nach Auslösern und eigenen Verhaltensweisen, die Schmerz verstärken), zum Teil aus der Hypnotherapie (z.B. Schmerzregulation, Entspannungstechniken), zum Teil aus der Traumatherapie (vielen chronischen Schmerzerkrankungen liegt ein persönliches unverarbeitetes Schicksal zu Grunde) und weiteren Teildisziplinen der Psychologie, Psychotherapie, Körpertherapie und Medizin. Es geht um den Umgang mit Emotionen (z.B. Angst, Wut) und Stress. Psychotherapeutisch kommen darüber hinaus spezielle Techniken wie Schmerzfokus oder Bearbeitungstechniken aus der Traumatherapie (EMDR, Brainspotting) oder andere direkt auf die Stress-/Emotions-/Schmerzverarbeitung wirkende Techniken (z.B. PEP) zum Einsatz, deren Ziel die Neuroregulation des Schmerzgeschehens ist, also die Veränderung der nicht ausreichenden Verarbeitung im Gehirn.

 

Literaturempfehlungen :

Stanley Rosenberg, Hanne Seemann, Jill Miller; Achtsamkeit, Entsapnnungstechniken

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